14 Stolpersteine in Passau verlegt

Verbeugung vor den Opfern

Gunter Demnig verlegt die Stolpersteine für die Familie Grünebaum vor der Handwerkskammer in der Nikolastraße 10

Am 24. Juli 2015 wurden die ersten 14 STOLPERSTEINE in Passau verlegt.

Das von dem Künstler Gunter Deming ins Leben gerufene Erinnerungsprojekt STOLPERSTEINE wurde in Passau vor über einem Jahr auf Initiative des Stadtjugendrings Passau in Kooperation mit der Mittelschule St. Nikola, dem Gymnasium Leopoldinum, dem Gisela-Gymnasium Niedernburg und den Jugendverbänden der Evangelischen Jugend und dem Bund der Deutschen Katholischen Jugend gestartet.

Dieses Projekt ist als Schülerprojekt und Projekt der Jugendarbeit ausgerichtet: Junge Leute begeben sich auf die Spuren der Vergangenheit, setzen sich mit der NS-Zeit auseinander und erforschen die Geschichte der ehemaligen jüdischen Mitbürger in Passau.

In Passau wurden die STOLPERSTEINE von Gunter Demnig für drei Familien auf dem Bürgersteig vor dem Hauseingang ihres letzten freiwillig gewählten Wohnortes verlegt:

In der Nikolastraße 10 für die Familie Grünebaum: Leopold und Margareta Grünebaum mit ihren Töchtern Ilse, Margot und Rosa Grünebaum. Leopold Grünebaum ist einen Tag vor der Flucht gestorben. Margareta Grünebaum, deren Visum mit dem Ehemann verbunden war, wurde anschließend deportiert und in Kaunas ermordet. Die drei Töchter haben durch Flucht überlebt.

In der Ludwigstraße 19 für die Familie Pick: Henriette Pick mit ihren Töchtern Paula und Lilly Pick und dem Pflegesohn Robert Weilheimer. Henriette Pick, Paula Pick und Lilly Pick haben durch Flucht oder Heirat überlebt. Robert Weilheimer wurde verhaftet, deportiert und in Treblinka ermordet.

In der Angerstraße 41 für die Familie Burian: Emil und Anna Kathinka Burian mit ihren drei Kindern Gertrud Karolina, Kurt und Otto Heinrich. Emil und Anna Kathinka Burian wurden deportiert und in Kaunas ermordet. Die drei Kinder haben durch die Flucht in die USA überlebt.
Text & Fotos: Stadtjugendring Passau